Cannabis ist eine der am längsten genutzten Kulturpflanzen. Seit Tausenden Jahren wird sie für ihr breites Spektrum an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen begehrt. Die vielfältigen Anwendungsbereiche im täglichen Leben machen Hanf zu einem der wichtigsten Rohstoffe für den Menschen. Heutzutage wissen wir durch bemerkenswerte wissenschaftliche Erkenntnisse, dass bestimmte Cannabinoide auf direkte Weise mit dem körpereigenen Kontrollzentrum kommunizieren können. Das sogenannte Endocannabinoid-System ist ein fester Bestandteil des menschlichen Nervensystems und spielt bei Gesundheit und Empfinden eine maßgebliche Rolle. Doch wie funktioniert das Endocannabinoid-System?
Natürliche Cannabinoide und das menschliche Endocannabinoid-System
Beim Endocannabinoid-System handelt es sich um eine körperinterne Struktur, welche jeder Mensch bereits von Geburt an in sich trägt. Es reguliert als Teil des Nervensystems bestimmte Funktionen im Körper und beeinflusst somit Emotionen, Regeneration und Schmerzempfinden. Dafür braucht es den Impuls von Cannabinoiden welche als Neurotransmitter an den Rezeptoren des Endocannabiniod-Systems andocken. Grundsätzlich unterscheidet man hierbei zwischen körpereigenen Cannabinoiden und Phytocannabinoiden (pflanzlich). Endocannabinoide werden bei Bedarf vom Körper selbst produziert. Sie sprechen im Organismus die Zentren für Stimmung, Appetit, Schlaf und Schmerz an. Endogene Cannabinoide haben allerdings nur eine kurze Verweildauer, da sie nicht in den Körperzellen gespeichert werden. Hat der Körper keine dringende Verwendung mehr für die Endocannabinoide baut er sie durch Enzyme einfach wieder ab. Phytocannabinoide, wie zum Beispiel CBD, findet man vorwiegend in allen Teilen der Cannabispflanze.
Bereits vor 30 Jahren wurde das menschliche Endocannabinoid-System durch ein amerikanisches Forschungsteam des National Institute of Mental Health entdeckt. Dieser bahnbrechende Fund leitete zahlreiche Studien und Forschungen zu Cannabinoiden ein, welche heute bereits in zahlreichen medizinischen Anwendungen resultieren.
Die Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems gliedern sich in zwei Klassen. CB1 Rezeptoren sind überwiegend auf Nervenzellen zu finden und steuern das Empfinden. CB2 Rezeptoren hingegen befinden sich in der Regel auf Immunzellen.
Werden diese Empfänger angeregt, lösen sie eine entzündungshemmende Reaktion des Immunsystems aus. Wissenschaftlichen Studien zufolge sind eben jene CB2 Rezeptoren wichtig für das Immunsystem und wirken sich positiv auf dessen Reaktionsfähigkeit bei Krankheiten aus.
Wie funktioniert das Endocannabinoid-System?
Damit das Endocannabinoid-System reibungslos funktionieren kann bedarf es einem ausgewogenen Cannabinoid-Haushalt im Körper. Besteht im Körper ein Mangel an endogenen Cannabinoiden, so ist das Gleichgewicht des gesamten Endocannabinoid-Systems beeinträchtigt. Das kann nach jetzigem Forschungstand mitunter schwere Erkrankungen zur Folge haben. Wissenschaftler gehen sogar davon aus, dass viele chronische Schmerzen auf einen Mangel an Endocannabinoiden zurückzuführen sind.